Der Regisseur Andrei Schwartz lernte seinen Protagonisten Gavriel Hrieb vor zehn Jahren während der Dreharbeiten zu Jailbirds – Geschlossene Gesellschaft (2005, 90 Min.), einem Dokumentarfilm über das rumänischen Hochsicherheitsgefängnis Rahova, kennen. Gavriel Hrieb saß damals lebenslänglich wegen eines Doppelmords. 2013 wird er, nach 21 Jahren Haft, auf Bewährung entlassen. Diese Maßnahme ist eine direkte Folge der Aufnahme des Landes in die EU.
Am Anfang von Himmelverbot steht die Entscheidung des Bewährungsausschusses. Das Filmteam begleitet Gavriel die ersten zwei Jahre nach seiner Freilassung. Als Gavriel durch das Gefängnistor tritt, hat er knapp zehn Euro bei sich, einen abgelaufenen Personalausweis und keinen blassen Schimmer, wie die Rückkehr in ein Land, das er praktisch nur noch aus dem Fernseher kennt, aussieht. Dem Entlassenen stehen weder soziale Einrichtungen noch Bewährungshelfer zur Seite. Nur seine überforderte Mutter und lange verdrängte Konflikte warten auf ihn.
Nach der anfänglichen Euphorie gerät er immer mehr in eine Sackgasse: er findet weder Arbeit noch einen Platz, wo er nach eigenem Gutdünken leben kann. Nicht nur einmal denkt er: Wäre ich doch lieber im Knast geblieben! Aber aufgeben will er nicht. Hinter seinem Chaplin-Lächeln verbergen sich noch allzu viel Lebenswille und unerfüllte Träume und eine gehörige Portion Chuzpe dazu. Jetzt will er sein Glück in Deutschland versuchen.
Himmelverbot ist nicht nur das Portrait eines zwiespältigen Menschen und dessen Versuch, auf anständige Weise zu Überleben und mit sich selbst und der untilgbaren Schuld, zwei Menschen getötet zu haben, weiterzuleben. Der Film ist auch die Reflexion über die intensive und konfliktbeladene Beziehung zwischen dem Regisseur und seinem Protagonist sowie eine Parabel auf den Drahtseilakt, den Rumänien auf dem Weg in ein wirtschaftsgebeuteltes Europa gehen muss.